Cryptool

Jajaja ich weiß, es wäre mal wieder Zeit für etwas Neues. Und ich verspreche auch innerhalb der nächsten Zeit noch etwas Interessantes zu berichten. Zwischendurch jedoch, wie bei Privatanbietern üblich, etwas Werbung.

Und zwar bin ich auf folgende Webseite gestoßen: http://www.cryptool.de/

Was ist das? Das wusste ich zunächst auch nicht; der Name verspricht jedoch viel. Also habe ich es mir genauer angeschaut und wurde nicht enttäucht. Hierbei beziehe ich mich auf die aktuelle stable Version 1.4.21. Selbiges wird zunächst installiert und nach dem Start fühlt man sich leicht in das Jahr 1999 zurück versetzt. Aber hier geht es ja nicht um Design, sondern um die Technik bzw. die Möglichkeiten dahinter und die sind sehr erstaunlich. Es erscheint ein Textfenster mit einem Willkommenstext. Seinen angeborenen Instinkt diesen möglichst schnell zu schließen sollte man an dieser Stelle unterdrücken, denn mit wenigen Handgriffen im Menü können wir daraus beachtliches zaubern. Ein Beispiel: wir wählen eine klassische symmetrische Chiffre, den Caesar (sollte mittlerweile bekannt sein), woraufhin sich ein Dialog mit weiteren Eingabemöglichkeiten öffnet. Hier lässt sich nun das Delta, also der Schlüssel, wählen. Wahlweise auch ROT13 was nunmal nichts anderes als ein Caesar mit Schlüssel 13 auf einem 26 stelligen Alphabet ist. Sobald die Konfiguration abgeschlossen ist, öffnet sich neben dem Willkommenstext ein zweites Fenster mit dem gewünschten verschlüsselten Inhalt.

Aber dem ist nicht genug. Wir können mit sehr wenig Aufwand auch moderne Chiffren wie z.B. den AES oder eine Hashfunktion z.B. MD5 wählen. Es ist auch möglich den Text mit einem Eigenen oder neu erstellten Zertifikat zu signieren. Es enthält auch viele kleine Demos, um die Funktionsweise einiger Verfahren zu verdeutlichen. Allerdings gibt es bei der modernen Kryptographie eben die Grundsätze der guten Diffusion und Konfusion. Letzteres zeigt sich nunmal auch bei der besten Demo.

Alles in allem sehr viele Möglichkeiten, also schaut es euch mal an.

Zur 2.0 Beta des Tools: wer hier nur hübchere Bedienoberflächen erwartet, irrt sich gewaltig. Natürlich wurde auch daran gearbeitet, allerdings handelt es sich hierbei (im Gegensatz zum Vorgänger) um einen Kryptobaukasten. Um die oben geschilderte Caesar-Verschlüsselung auch hier zu wiederholen, muss objektorientiert vorgegangen werden. Man nehme:

  • 1 Textbaustein zur Dateneingabe
  • 1 Baustein „Caesar“
  • 1 Textbaustein zur Datenausgabe bzw. Anzeige

Diese werden in geeigneter Weise verbunden und erhält das gleiche Ergebnis wie oben geschildert. Nun wird wohl sicherlich der Einwand kommen, das dies ziemlich kompliziert ist… und dieser ist auch berechtigt. Allerdings lasses sich hierdurch sehr komplexe Mechanismen erstellen und analysieren. Es ist ein mächtiges Tool und wie alle Werkzeuge dieser Art nunmal etwas unhandlich für die kleinen Dinge.

Zum professionellen Arbeiten, ist die 2.0 der alten Version weit überlegen, auch wenn einige Funktionen noch nicht fertiggestellt sind. Auch sehr empfehlenswert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert